Georgien – die Höhlenklöster von Vardzia und Armenien – Jerewan, Kloster Khor Virap am Ararat, Kloster Tatev, Zorakarer Steinformation und Noravank Kloster

Georgien

Schon oft hatte ich von Georgien gehört, aber irgendwie zog es mich bisher immer wieder in die Mongolei. Nun flog ich also von Memmingen nach Kutaissi im Westen Georgiens und mietete mich dort für ein paar Tage mit einem Freund bei Temuri und seiner Familie ein. Fußläufig in der Innenstadt gelegen, übernachteten wir in einem Dreibettzimmer in der Wohnung von Temuris Familie, die uns bei unserer Ankunft nachts um 2 Uhr noch Tee, Kaffee und sogar Essen hinstellte. Die Stadt an sich überraschte mich sehr, da ich nur das moderne Tiflis kannte. Kutaissi ist eine aufstrebende Kleinstadt, in der ich mich persönlich sehr wohl fühlte.

Nach zwei Übernachtungen in Kutaissi brachen wir mit dem Bus auf ins zirka dreieinhalb Stunden entfernte Vardzia zu den Höhlenklöstern. Umstieg in der Ortschaft Achalziche. Wir hatten uns ein Zimmer im Valodias Cottages genommen, eine Farm, die ihre eigene Forellenzucht, Bienenstock, Gemüse und Obstanbau, Hühner u.v.m. betreibt. Idyllisch am Fluß gelegen, auf dem man raften kann, auch Fahrräder kann man leihen.

Früh am nächsten Morgen liefen wir zu den Höhlenklöstern und ich war mal wieder beeindruckt. 1993 wurden die Höhlen zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt; ursprünglich plante der georgische König Giorgi der Dritte diese Stadt als Grenzfestung gegen die Perser und Türken. Seine Tochter kümmerte sich am Ende um die Umsetzung und ließ unter anderem das Kloster Maria Himmelfahrt, den Höhepunkt der Höhlenanlage, bauen.

Kloster Maria Himmelfahrt

Armenien

Über die Ortschaft Achalziche wollten wir nach Armenien hinüber. Achalziche ist die Hauptstadt der Region Samzche-Dschawachetien und Startpunkt für viele Marshrutkas (Minibusse/Taxis) nach Armenien u.a. Wir hatten für eine Nacht ein Zimmer im Hotel New Star direkt an der Rabati Festung gemietet und nachts war die Anlage beleuchtet, während wir auf unserem Balkon georgischen Wein probierten.

Zirka fünfeinhalb Stunden dauert die Fahrt mit dem Marshrutka über die Ortschaft Aspinza mit der Burg Khertvissi bis nach Jerewan in die Hauptstadt Armeniens. Ein Visum konnte man zu meiner Zeit (2016) am Grenzübergang kaufen.

Jerewan hat zirka 1.075 Einwohner und ich persönlich war überrascht, wie modern die Stadt ist. Da ich Städte nicht so gerne mag, blieben wir nicht lange und während mein Freund René sich die Stadt ansah, mietete ich mir mit einer Filipina, die für Quatar Airways arbeitete, ein Taxi und wir fuhren zum Kloster Khor Virap, das mit dem Ararat im Hintergrund wirklich malerisch in der Landschaft liegt.

Khor Virap Kloster mit Ararat im Hintergrund

Es liegt wirklich wunderschön und ich bekam große Lust, weiter auf die türkische Seite zu reisen. Wir hatten aber nicht viel Zeit und so ging es für uns zunächst weiter entlang der Grenze zu Aiserbaidschan zum armenischen ‚Stonehenge‘ namens Zorakarer. Zorakarer ist ein bronzezeitliches Gräberfeld mit antiker Siedlung. 7 ha groß ist der Bereich im armenischen Hochland am Südrand des Kaukasus. Insgesamt handelt es sich dabei um 30 große Kammergräber und Mauerreste einer Siedlung und eine Reihe aus ungefähr 150 aufrecht stehenden Megalithen. 223 solcher Felsbrocken in den verschiedenen Formationen gibt es zu bestaunen. Da es Juni war, blühten überall bunte Blumen und es war ein schöner warmer Tag.

Von Zorakarer aus sind es noch zirka eine Stunde bis zum Tatev Kloster. Es ist eines der bedeutendsten Architekturdenkmäler des Landes und wurde im Jahr 895 gegründet. Eine Seilbahn mit dem Namen ‚Wings of Tatev‘ ist mit 5.750 Metern die längste, in einem Abschnitt und mit einem durchgehenden Seil operierende Seilbahn der Welt! Der Bau kostete 13 Millionen Euro und sie überspannt die Worotan Schlucht mit dem gleichnamigen Fluß. In nur elf Minuten fährt man für 12 Euro retour über die Schlucht hinüber und dann kann man den Rest zum Kloster laufen oder mit einem Taxi fahren. Fährt man anstelle der Seilbahn mit dem Auto, dauert es 25 Minuten die Serpentinenstraße hoch.

Ein weiterer Ausflug brachte uns zum Noravank Kloster, das am Ende einer Schlucht, die der Darichay-Fluss in die rötlichen Felsen hineingeschnitten hat, liegt. 1205 gegründet und gebaut von der Fürstenfamilie Orbeljan. Das Kloster ist von einer Wehrmauer umgeben, hat 3 Kirchen, die älteste ist die Täuferkirche aus dem 9./10. Jahrhundert.

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