- Wandern am und oberhalb eines der schönsten Fjorde in Südnorwegen, dem Lysefjord.
- Die Felskanzel Preikestolen, der zwischen Felsen hängende Fels
- Kjeragbolten und das ehemalige Wasserkraftwerk Flørli.
- Übernachten in einem historischen Hostel, auf dem Zeltplatz direkt unten am Pier oder für die ganz romantisch veranlagten in der Radioshed Minisuite, eine Art Glamping Unterkunft mit Panoramaaussicht auf den Fjord.
Meine norwegische Freundin Margrethe, die ich vor etlichen Jahren in Kuba kennenlernte und mit der ich auch schon eine abenteuerliche Reise in Lappland erlebte, brachte mich zum Lysefjord in Rogaland, wo sie als Kind aufwuchs. Wir trafen uns in Stavanger, wo ich auf dem Weg zu meinem gebuchten Airbnb von einem sehr netten Busfahrer spontan im Linienbus zu einer kleinen Stadtführung eingeladen wurde. Als ich ihm erzählte, dass ich neben Spitzbergen schon fast überall in Norwegen war, aber noch nie in Stavanger, war seine Antwort: „…passt, das Beste kommt immer zum Schluss…;-)“ Als ich am Hafen ankam, fand gerade ein Livekonzert statt und mit der untergehenden Sonne und der tollen Stimmung kam ich auch gleich ins Gespräch mit vielen Leuten und sie alle waren so sympathisch wie mein Freund Helge, der aus Stavanger stammt. Gegen 23 Uhr lief ich dann zu meinem Airbnb rüber und machte dort die Bekanntschaft mit einer Italienerin und einem Schweizer. Am nächsten Morgen traf ich mich mit Margrethe und wir fuhren zusammen nach Sandnes, wo wir übernachteten, um am nächsten Morgen die Fähre von Lauvvik nach Tau zu nehmen.
Stavanger ist eine Stadt mit 130.000 Einwohnern und von hier aus machen sich die meisten auf den Weg zur spektakulären Felskanzel Preikestolen oder den Felsbrocken Kjeragbolten, der zwischen Felsen hängt und ein beliebtes Fotomotiv ist. Von verschiedenen Fährhäfen, wie Lauvvik oder Fiskepiren kann man mit der Fähre bis Tau fahren, aber auch direkt von Stavanger. Von Tau aus fahren Busse zum Fuß des Preikestolen, der 604 Meter hohen beliebten Felskanzel über dem Lysefjord. Die Wanderung dauert ca. vier Stunden. Es müssen acht Kilometer und 500 Höhenmeter gelaufen werden. Mittlerweile ist die Tour so beliebt, dass man neben Gruppen von Kreuzfahrtschiffen und anderen Individualtouristen den Berg hochwandert. Die Fähre bis Lysebotn nimmt man, wenn man zum Kjeragbolten möchte. In Lysebotn gibt es ein paar Unterkünfte, wie z. B. die DNT Lodge (Norwegischer Alpenverein) – viele fahren auch von hier aus weiter. Die steile mäandernde Straße bis zum Startpunkt der Tour zum Kjeragbolten kann man entweder mit einem Shuttlebus von Lysebotn aus bewältigen oder per Autostop. Die Wanderung zum Kjerakbolten dauert ca. 6-8 Stunden und sollte zwischen Juni und September gemacht werden, wenn man keinen Schnee haben möchte. Teils ist der Weg mit Seilen gesichert und gerade über die letzten Jahre wurde viel instand gesetzt wie z. B. Stufen erneuert oder ganz neu eingefügt. Je früher man losgeht, desto weniger ist natürlich los. Wir hatten fantastisches Wetter und einen wunderschönen Tag. Zurück in Lysebotn gings schnurstracks zum Campingplatz, wo es leckere Burger u.v.m. gibt. Hier ist auch der Treffpunkt der Basejumper, die meist in der Nähe des Kjeragbolten springen.
Von Lysebotn aus nehmen wir die Fähre bis Flørli, wo wir im wunderschönen historischen Hostel mit Blick auf den Fjord unterkommen.
Flørli, ein ehemaliges Wasserkraftwerk von 1916, das heutzutage ein Museum (innen steht noch eine Original-Turbine!) und ein Café beherbergt, ist kein unbekannter Ort.
Neben den 4444 Stufen (der längsten Holztreppe Europas), die an einer ehemaligen Pipeline entlang hoch über den Lysefjord bis zum Ternevatnet See gegangen werden können, isst man in Hessels Café unglaublich gut bzw. kann man abends im ehemaligen Schulhaus den Pub besuchen und in uriger Atmosphäre neben alten Landkarten und auf alten Schulbänken einen Drink zu sich nehmen und sogar deutsche Schlager hören;-) Ich habe an dem Abend auch eine ehemalige Lehrerin aus den 80er Jahren dort getroffen, die die wenigen Kinder hier damals unterrichtet hat.
Übernachten kann man auch auf dem Zeltplatz direkt unten am Pier, in der norwegischen Alpenvereinshütte oder für die ganz romantisch Veranlagten gibt es die sogenannte Radioshed Minisuite (4qm) im ehemaligen Radio- und Telekommunikationshäuschen, eine Art Glamping Unterkunft mit Panoramaaussicht auf den Lysefjord.
Neben einem Kayakverleih, Wanderungen, Bootsfahren u.v.m. wird am Wochenende ein Hot Tub, eine heiße Holzbadewanne aufgefüllt, in der man relaxed mit Blick auf den Fjord sitzen kann.
Von Flørli aus kann man herrliche Wanderungen machen. Wir sind zum Beispiel vier Stunden bis nach Skapet gelaufen, aber das ist eine andere Geschichte, die ich euch in meinem nächsten Beitrag erzählen werde.